Frauentagsfeier der SPD-Frauen

Veröffentlicht am 13.03.2012 in Arbeitsgemeinschaften

Mit einem „Prösterchen“ auf den Internationalen Frauentag und die Frauen in der Region startete der Filmabend der SPD-Ortsvereine Schierling und Langquaid, angeführt von deren Vorsitzenden Madlen Melzer und Kirsten Reiter, sowie der geballten Frauen-Power der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Langquaid, mit Anita Singer an der Spitze, im Schierlinger Sportheim. Im Mittelpunkt stand der englische Film „We want Sex“, der vom ersten Arbeiterinnen-Streik im London der späten 60er Jahre erzählte und von Marktrat Armin Buchner vorgeführt wurde.

Über den Film
Der Regisseur Nigel Cole schilderte in seinem Film den politischen Mut von vergleichsweise wenigen Näherinnen eines Ford-Autowerkes, in einer kleinen Vorstadt von London, in ihrem Kampf für die gleiche Entlohnung wie ihre 50.000 männlichen Kollegen. Erfolgreich zu Ende geführt hat ihn schließlich, Ende der „wilden 60er Jahre“, die „feurige Rote“ Barbara Cole. Als sozialdemokratische Arbeitsministerin in zwei Kabinetten des Labour-Premierministers Harold Wilson und spätere Europaabgeordnete (von 1979 bis 1989) bereitete sie mit dem Tarifabschluss den Weg, der für gleiche Arbeit auch eine gleiche Entlohnung sicherte. Der „Equal Pay Act“ von 1970 ist ein echter Meilenstein der Internationalen Frauenbewegung. Der „Equal Pay Day“ wird in Deutschland jährlich begangen, solange die Lohngleichheít nicht verwirklicht ist. Der provokante deutsche Filmtitel „We want Sex“ führt eigentlich alle in die Irre, die einen Film für Voyeure erwartet hätten. Denn er ist nur die reißerische Abkürzung der Parole der streikenden Fordarbeiterinnen, „We want sex equality pay“ (Wir wollen Geschlechtergerechtigkeit beim Lohn).
Frauenpolitik - Forderungen
Genau um diese „Geschlechtergerechtigkeit“ ging es der SPD-Vorsitzenden Madlen Melzer bei ihrer Begrüßung und Einführung zum Filmabend. Der Grundgesetz-Artikel, „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, stehe bisher mehr auf dem Papier als dass er in der Realität angekommen sei. Madlen Melzer unterstützte deshalb die Forderungen der SPD-Bundestagsfraktion und der Landtagsfraktion nach gesetzlichen Regelungen für die tatsächliche Lohngleichheit und Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen, für einen gesetzlichen Mindestlohn und für reguläre Beschäftigungsverhältnisse an Stelle von Mini-Jobs und „kleiner“ Teilzeit. Ganz weg oder zumindest drastisch reduziert werden müssten auch die Leiharbeit und die befristeten Arbeitsverhältnisse. Niedriglöhne, Mini-Jobs, fehlende und unflexible Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Hürden für Aufstiegsmöglichkeiten in die Männer-Domänen der Vorstandsetagen und Leitungsebenen drohen den Frauenanteil bei den Niedrigrenten zukünftig noch zu erhöhen und das Armutsrisiko für Frauen im Alter zu verschärfen. Dass die neue Versichertenrente für Frauen in den Landkreisen Kelheim und Regensburg im Jahr 2009 im Durchschnitt bei weniger als 460 € und damit deutlich unter dem bayerischen Niveau lag, zeigt nach Meinung von Melzer die dramatische soziale Schieflage. Der Internationale Frauentag habe gerade wegen des Kampfes um soziale und berufliche Gerechtigkeit noch lange nicht seine Berechtigung verloren, betonte sie.
Frauentag und Kommerz
Kirsten Reiter von der Langquaider ASF kritisierte die zunehmende Kommerzialisierung des Internationalen Frauentags. Es gehe nicht an, dass das Erbe der kämpferischen Frauen von vor 101 Jahren bis heute in Frauentags-Preis-Prozenten ende und damit die eigentlichen politischen Forderungen in den Hintergrund gedrängt werden. "Wenn wir Frauen endlich den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit erhalten würden, dann wären Prozente beim Einkauf am Frauentag überflüssig", so die SPD-Frau provokativ.

 

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